Wenn der Jasmin auswandert : die Geschichte meiner Flucht

Turjman, Jad, 2019
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7017-3480-1
Verfasser Turjman, Jad Wikipedia
Beteiligte Personen El-Gawhary, Karim [Vorw.] Wikipedia
Systematik D.L - Literatur (Belletristik)
Schlagworte Österreichische Literatur, Tod, Flucht, Krieg, Emigration, Wahre Geschichte, Bürgerkrieg, Folter, Verfolgung, Gegenwartsliteratur, Kidnapping, Migration, Islamismus, Syrien, islamische Kultur, Biografisches, Damaskus, Fluchtgründe, Bürgerkrieg in Syrien, Deutsch lernen
Verlag Residenz-Verl.
Ort St. Pölten
Jahr 2019
Umfang 254 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Jad Turjman. [Mit einem Vorwort von Karim El-Gawhary]
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Monika Roth;
Ein junger Syrer beschreibt die Geschichte seiner Flucht aus seiner heißgeliebten Heimatstadt Damaskus und die eher zufällige Ankunft in Österreich. (DR)
Jad Turjman, geboren 1989, arbeitet im Jahr 2014 bei der Stadtverwaltung Damaskus und ist hier für die Organisation von neuen Wohnungen für Bewohner_innen, die durch den Krieg ihre Wohnung verloren haben, verantwortlich. Er hat schon einiges hinter sich, eine Entführung durch die islamistische Al-Nusra-Front, die er - im Gegensatz zu seinen alevitischen Zellenkollegen - mit viel Glück, aber von Folter gezeichnet überlebt. Auch erhält er Einblicke in die Foltertätigkeit der syrischen Regierung, als er plötzlich, trotz bereits in Friedenszeiten absolvierten Militärdiensts, seinen Einberufungsbefehl erhält. Angesichts dieser Tatsache, die einem Todesurteil gleichkommt und seinem Gewissen widerspricht, muss er innerhalb von wenigen Tagen seine Flucht organisieren. Beeindruckend wird geschildert, wie seine Familie die nötigen Gelder und einen - wie sich später herausstellt - sehr unverlässlichen Schlepper auftreibt, wie ihn der Abschied von seiner Freundin und der geliebten Nichte bis ins Mark erschüttert und wie er immer wieder, beginnend mit der fast misslungenen Ausreise aus Syrien in den Libanon, wegen des Verlustes seiner Familie, seiner Freundin und seiner geliebten Heimatstadt aufgeben und zurückkehren möchte. Auf dem abenteuerlichen Weg mit der gefährlichen Überfahrt von der Türkei nach Griechenland, den mehrmaligen vergeblichen Versuchen, vom Flughafen Athen nach Schweden zu fliegen, der von ihm professionell mit Hilfe von Google-Earth organisierten Flucht durch Nordmazedonien und dem Spießrutenlauf auf dem Budapester Bahnhof in den Zug nach Österreich sowie dem unvorhergesehenen Ende seiner Flucht an der Deutsch-Österreichischen Grenze begegnen ihm insgesamt fünf "Schutzengel", die ihm weiterhelfen, der fünfte bezeichnenderweise der Polizist, der ihn am Überfahren der Grenze nach Deutschland hindert.
Tjurman lebt seit 2015 in Salzburg, wo er für die Jugendorganisation "Akzente" im Projekt "Heroes", das sich durch präventive Männerarbeit im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen auszeichnet, mitarbeitet und fühlt sich in seiner neuen Heimat nicht zuletzt durch weitere "Schutzengel" voll integriert. Ein Tatsachenroman, der viele Fragen zu Flucht und Migration aus der Eigensicht eines Wider-Willen-Flüchtenden in neuem Licht erscheinen lassen kann (nachdenklich machte mich hier unter anderem, dass Turjman von drei Botschaften in Athen die illegale Flucht unter der Hand empfohlen wurde, da er mit der angefragten legalen Einreise kaum Chancen habe). Sehr zu empfehlen.

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