Hotel Weitblick : Roman

Silberer, Renate, 2021
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Medienart Buch
ISBN 978-3-218-01272-0
Verfasser Silberer, Renate Wikipedia
Systematik D.L - Literatur (Belletristik)
Schlagworte Österreichische Literatur, Gegenwartsliteratur, Leistungsdruck, Assessment-Center, Werbeagentur, Satire, Rivalität, Manager, Wettkampf, Kammerspiel, Selbstoptimierung, Leistungsgesellschaft, Personalberatung
Verlag Kremayr & Scheriau
Ort Wien
Jahr 2021
Umfang 231 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Renate Silberer
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Michael Wildauer;
Karrieregeile Menschen und ihre psychischen Probleme. (DR)
Der Roman erinnert zunächst an "wir schlafen nicht" von Kathrin Röggla: Horst Wienacher, Franz Seidlinger, Anette Stumper und Helmut Griegler waren erfolgreich in ihrem Beruf und hoffen, bei einem Assessment-Seminar von einem Top-Consulter, Dr. Marius Tankwart, für den Job eines neuen Geschäftsführers einer Agentur vorgeschlagen zu werden. Der will aber kein Yuppie mehr sein und weigert sich, eine normale Veranstaltung abzuhalten. Dadurch kommt es zu seltsamen Handlungsweisen bei allen Beteiligten im Seminarhotel "Weitblick".
Silberer ahmt gut die Sprache der Karrieregeilen nach, pseudoenglische Vokabel, aufgehübschtes Marketing-Sprech, alle sind miteinander connected, aber beinharte Einzelkämpfer. Dann kippt die Geschichte allerdings und wird zur Farce mit überzeichneten Charakteren und Verhaltensweisen. Hoffentlich meint die Autorin nicht, dass wirklich die Erziehung der Großelterngeneration für die Neurosen ihrer Protagonisten schuld ist. Diese Nazi-Keule wäre peinlich, denn die Erziehung der Unnachgiebigkeit und der Gefühlskälte ist keine Erfindung des Dritten Reiches, sondern kann schon bei Platon entdeckt werden und über die Pädagogik in kirchlichen Schulen kann man bei Thomas Bernhard oder Barbara Frischmuth nachlesen. Aber vielleicht ist das ja nur ein Versuch Tankwarts, einen Grund für seine Unzufriedenheit zu finden.
Interessant ist der Text vor allem durch seine Erzählperspektive. Rutscht man in die Personen durch einen personalen Erzähler, durchbricht Tankwart als Ich-Erzähler immer wieder das Schema. Gut gemacht!

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